Den Fischadler bei der Jagd fotografieren. Welcher Naturfotograf träumt nicht davon? Wenn es dann auch noch an die Masurische Seenplatte in Polen geht, war es für mich klar und ich nehme die Einladung an. Nach ca 1400 km kam ich bei Krystof und Robert an. Schon die Fahrt dahin zeigte mir, dass es hier außergewöhnlich ist. Viele Seen, Moore und kleine Teiche, dazu kommen kleine Mischwäldchen und bunte Wiesen, dies alles bildet eine wunderbare Landschaft.

Angekommen im Haus von Krystofs Haus machten wir sogleich Pläne wie die nächsten Tage aussehen sollten. Ich wollte mich auf Fischadler konzentrieren, aber nicht vergessen dass es hier auch noch anderes gibt. 

Nach ca einer Stunde brachen wir auf um nach den Fischadler zu sehen. Am angrenzenden See (ca 500m) brüten seit ca 20 Jahren Fischadler und die Chancen stehen nicht schlecht einen dieser großartigen Vögel live zu sehen. Nachdem wir den Hide bezogen hatten, machte ich mich mit den Umfeld vertraut. Relativ wenig Bewegung am Wasser. Kaum Wasservögel oder Vögel am Himmel. Robert erzählte mir, dass es in diesem Jahr schon komisch ist. Liegt es an der letztjährigen Vogelgrippe? 

In der Ferne sah ich einen Seeadler und am See schwammen ein paar Haubentaucher.

Nach ca zwei Stunden tauchte er dann plötzlich auf. „Osprey“ rief Robert und ich war sogleich in Alarmstimmung. Der Vogel kreiste dreimal und nachdem er kurz seinen markanten Ruf verlauten ließ, stieß er vom Himmel und schnappte sich einen Fisch. Das ging blitzschnell. Zum Glück hatte ich schon ein Bild, das einigermaßen passabel war. Gar nicht so einfach, da man den Vogel nicht am Himmel sieht, da er über den Hide war.

Die nächsten zwei Tage konzentrierte ich mich auf den Fischadler, aber entweder er kam nicht oder mein Timing stimmte nicht, so dass meine weitere Bildausbeute bescheiden war. Der letzte Tag änderte dann aber alles. Ich nahm mir vor manuell zu fokussieren und „All-In“ zu gehen. Als der Fischadler dann auftauchte, war ich sehr nervös und konzentrierte mich, damit ich das auch hinbekomme. Und der Vogel half mir, da er diesmal von links kam und ich ihn immer im Blick hatte. Nun hieß es Dauerfeuer und hoffen, dass er im Fokusbereich bleibt. Und siehe da, ich hatte mein Wunschbild morgens um kurz vor sechs schon erhalten.  Ich durfte ihn an diesem Tag noch einmal beim Jagen sehen, hier habe ich aber nur gefilmt und mir das Spektakel mal nicht durch den Sucher angeschaut. Welch ein Erlebnis, wenn der Fischadler komplett eintaucht und sich wieder aus den Wasser kämpft. Man muss einfach dankbar sein, das man sowas sehen und erleben darf. 

Aber Robert und Krystof hatten nur den Hide für den Osprey zu bieten. Ich durfte Dachse beim Spielen beobachten, eine Kranichfamilie bestaunen und als Krönung den Marderhund fotografieren. Robert versteht seinen Job als Guide und zeigt einem die wunderschöne Seite der Masuren. Dazu kommt eine tolle Gastfreundschaft von Eva und Krystof. 

Das Ergebnis meiner Reise ist, dass wir diese in unser Programm für 2024 aufnehmen werden. Wir freuen uns schon mit euch in dieses Paradies zurück zukehren.

Denn gut ist es nur wenn man UNTERWEGS MIT FREUNDEN ist.